Bibi Fatima and the King’s Sons

In der Festung von Hormuz standen 70 stattliche Kanonen, die allesamt aus Bronze gegossen waren. Die Festung war von tiefen Wassergräben umgeben, die es Feinden erschwerten, die Festungsanlage einzunehmen. Mehr als 500 Soldaten wachten Tag und Nacht über sie. Im Hafen trafen regelmäßig Schiffe aus ganz Indien ein, die vielfältige Waren geladen hatten, darunter auch Arzneien und Stoffe. Von Hormuz aus wurden die Waren nach Persien, Arabien, in die Türkei und sogar nach Europa verschifft. Alles war hier im Überfluss zu finden: Fleisch, Fisch, Brot, haltbare Lebensmittel wie Konfitüre, Trockenfrüchte usw. Große Mengen davon wurden nach Indien geschickt. Hormuz war der bei Weitem größte und bedeutendste Warenumschlagplatz ganz Portugiesisch-Indiens. Jedes Jahr wur- den in großer Zahl Pferde aus Persien und Arabien nach Indien transportiert. Dabei handelte es sich um herrliche Vollblutaraber, die von den Muslimen mit besonderer Sorgfalt gezüchtet und in ganz Indien von Muslimen, Hindus und Christen überaus geschätzt wurden. Die edlen Tiere stammten größtenteils aus Muscat und Bahrain. Die arabischen Vollblüter sind berühmt für ihre Schnelligkeit und für die Reinheit der Zucht. Seide kam in großen Mengen aus Persien, zusammen mit Teppichen aller Art, Arzneipflanzen, diversen Handelswaren und verschiedenen Geldsorten. Die Perser kauften im Gegenzug diverse Stoffe und Textilien, Porzellan, Weißblech, Zucker, Indigo und Arznei in Hormuz ein. Aus Basra kam Geld in Form von Münzen aus Silber und Legierungen, Webwaren aus Kamelhaar und andere Arten von gewebten Stoffen, Safran, Papier und Leinwand. 15 Hormuz

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