Bibi Fatima and the King’s Sons

und weigerte sich, ihm sein Erbe zukommen zu lassen. Er behauptete, die Geldbeträge, die Shaikh Jawid verlange, hätten gar nicht seinem Vater gehört, sondern seien Staatseigentum gewesen. Shaikh Jawid musste ein elendes Leben in der Verbannung in Goa fristen, wo auch der portugiesische Vizekönig residierte. Ende November 1587 starb Shaikh Jawid. Sein Sohn hielt die Forderungen seines Vaters gegen den König von Hormuz aufrecht und brachte sie in Goa vor das Berufungsgericht. Ferug Shah saß in seiner majlis und fragte sich voller Sorge, wie das Gericht wohl entscheiden würde. Zu seiner Rechten hatte sein Wesir Rais Nuruddin Platz genommen und neben ihm dessen Bruder und Ratgeber Sharafuddin, der in seiner Abwesenheit üblicherweise als sein Stellvertreter fungierte. Nuruddin hatte dem König seine Schwester Latifa zur Frau gegeben, der Heirat aber nur unter einer Bedingung zugestimmt: Sollte Latifa ihrem Gemahl einen Sohn schenken, so solle dieser dereinst seinem Vater auf den Thron von Hormuz nachfolgen. Latifa gebar Ferug Shah zwei Söhne: Prinz Muhammad Shah bin Abunasser Shah war der ältere, sein jüngerer Bruder hörte auf den Namen Turan Shah. Ferug Shah hatte jedoch noch einen weiteren Sohn, Feroz, der aus seiner Beziehung zu einer Konkubine hervorgegangen war. Feroz’ Status war nicht klar geregelt – es gab Zeiten, in denen Ferug Shah ihn als seinen Sohn anerkannte, aber auch andere, in denen er dies nicht tat. Der Wesir Rais Nuruddin war mit Shah Zinan verheiratet, der Witwe des Richters von Bahrein, Rais Murad Daylamitia (»vom Volk der Dailamiten«). Dieser war ein direkter Nachfahre der Könige von Lar gewesen. Aus ihrer früheren Ehe hatte Shah 23 König Ferug Shah

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