In der majlis des Königs sprach Niamatullah mit gesenkter Stimme zu Nuruddin. Daraufhin wollte der König von Nuruddin wissen, worum es in ihrer geflüsterten Unterhaltung gegangen war. »Eure Majestät, Euer Neffe, Prinz Niamatullah, hielt soeben um die Hand meiner Tochter Halima an«, antwortete Nuruddin. »So sei es, mit Allahs Segen«, sprach der König. Als Matias de Albuquerque dies hörte, sprang er wutentbrannt von seinem Sessel auf, rief mehrmals nacheinander »Das kann nicht sein, das kann nichts sein!«, und stürmte aus dem Hof. König Ferug Shah, sein Wesir und alle Anwesenden in der majlis waren bestürzt über ein derart ungebührliches Verhalten. Der König entschied daraufhin, dass die Hochzeit sofort stattfinden solle. Man ließ den Imam der Großen Moschee kommen und führte die Hochzeitszeremonie durch. Rais Nuruddin trat als Vertreter Halimas auf und gab sie Niamatullah zur Frau. So wurde Halima durch den König, den Wesir Nuruddin (ihren Stiefvater) und ihre Verwandten zur Heirat gezwungen. Sie fügte sich, machte ihrem Gatten Niamatullah jedoch das Leben schwer, und die Ehe wurde nie vollzogen. Eines Tages teilte Halima ihrem Mann Niamatullah mit, dass sie gerne ihre Mutter besuchen würde. Bei ihrer Mutter angekommen verriet sie ihr, dass sie keinesfalls mit Niamatullah zusammenleben und ihn niemals wiedersehen wolle. Also blieb sie fortan bei ihrer Mutter und war weder richtig verheiratet noch geschieden. Dann lernte sie den Sohn eines Portugiesen kennen. Dieser war in Hormuz geboren und brachte ihr bei, Portugiesisch zu lesen und zu schreiben. Sie vertraute ihm an, dass sie es nicht ertrage, mit Niamatullah verheiratet zu sein. Sie bat ihn, 26 Bi b i Fat ima und di e Söhne des Königs
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