Bibi Fatima and the King’s Sons

Sayyidatu-Nisa genoss ihr neues, prächtiges Leben in vollen Zügen. Sie saß auf ihrem eigenen Thron, mit ihrer Tochter Fatima an ihrer Seite. Sie hatte nun ihre eigene majlis, trug eine Krone und kleidete sich in herrliche, überaus kostbare Gewänder. Sie empfing die Damen der feinen Gesellschaft von Hormuz und hieß auch die Besucher der Insel willkommen. Ihre exorbitanten Ausgaben bestritt sie insgeheim mit den Einnahmen aus dem Zollamt, das ihrem Sohn Afonso unterstand. Offiziell behauptete sie, ihr Reichtum stamme aus dem Erbe, das ihre beiden verstorbenen Ehemänner, Rais Nuruddin und Rais Murad Daylamitia, ihr hinterlassen hatten. Jeder, der ihr seine Aufwartung machte, erhielt Geschenke von ihr, und so war ihre majlis stets gut besucht. Wenn sie auf ihrem Thron saß, war dieser ganz von ihrem Körper und ihren prächtigen Kleidern ausgefüllt. Sie war eine atemberaubende Erscheinung, und ihre Gäste vermochten den Blick nicht von ihr abzuwenden, solange sie mit ihr in einem Raum waren. Trotz ihrer 33 Jahre sah sie aus wie eine junge Frau. Nach dem Tode Nuruddins hatten zahlreiche Männer um sie geworben und um ihre Hand angehalten. Die kleine Fatima wuchs im Palast auf und wurde von allen nur Bibi Fatima genannt. Ihr Cousin Muhammad Shah wurde ihr liebster Spielgefährte. Sie spielten König und Königin: Sie tat so, als trüge sie die Krone ihrer Mutter, und er, als hätte er die Krone seines Vaters auf dem Haupt. Sie waren ein Herz und eine Seele, und man wurde den Eindruck nicht los, als sei es nur eine Frage der Zeit, bis sie heiraten würden. Anfang des Jahres 1598 wurde offensichtlich, dass König Ferug Shah nun ein Alter erreicht hatte, in dem seine Kräfte stark nachließen. Er war nicht einmal mehr in der Lage, seine majlis 32 Bi b i Fat ima und di e Söhne des Königs

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