Bibi Fatima and the King’s Sons

einige Besucherinnen empfing. Er rief sie an eine Tür, die zu den Wohngemächern führte, und las ihr mit gedämpfter Stimme den Brief an den Militärkommandanten von Hormuz vor, in dem davon die Rede war, den Thron an Feroz Shah zu übergeben. Entsetzt kreischte Sayyidatu-Nisa: »Was für eine Katastrophe! Was für eine Katastrophe!« Als ihre Besucherinnen die Schreie hörten, liefen sie neugierig zu der Tür, an der Sayyidatu-Nisa und ihr Sohn standen. Während die Frauen an der Tür lauschten, las Afonso Daylamitia ihr leise den anderen Brief vor. Nun war Sayyidatu-Nisa völlig außer sich. Fassungslos fing sie an zu schreien: »Dieser Sklave soll meine Tochter heiraten?! Ein unwürdiger Palastsklave soll der Ehemann meiner Tochter werden, die eine Nachfahrin Khosraus ist, meines ruhmreichen Ahnen?! Wie ist das möglich? Ihr Vater Nuruddin war der direkte Nachfahre Al-Hassans, Sohn des Imam Ali und Fatimas, der Tochter von Mohammed, dem Propheten Allahs! Ich habe meine Tochter nach ihr benannt! Wie könnte die Nachfahrin des Propheten Mohammed einen Sklaven heiraten?! Dazu wird es nicht kommen, niemals!« Dann eilten die beiden zu König Ferug Shah, um ihm von den Briefen zu berichten. Unterdessen verließen die Frauen aus der majlis, die alles mitangehört hatten, den Palast und liefen in die Stadt. Innerhalb kürzester Zeit waren die Straßen von Hormuz voller verschleierter Frauen, die von Haus zu Haus huschten, die Türen öffneten und schlossen sich, und die Neuigkeit verbreitete sich wie ein Lauffeuer. 38 Bi b i Fat ima und di e Söhne des Königs

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