Bibi Fatima and the King’s Sons

zog sie sich zurück, um ihrer Mutter von dem Heiratsantrag zu berichten. Rais Badruddin kehrte zum König zurück, der ihn fragte, wie Bibi Fatima reagiert habe. »Sie hat nichts gesagt«, antwortete Badruddin. »Wer nichts sagt, ist einverstanden«, entschied der König. »Sie sollen heiraten!« Bibi Fatima wurde also dem ältesten Sohn des Königs von Hormuz, Feroz Shah, zur Frau gegeben. Zwar war es üblich, dass der Sohn dem Vater auf den Thron folgte, aber Feroz Shah war der Sohn einer Sklavin, weshalb seine Rechte, im Vergleich zu denen der anderen Königsöhne, besonderer Natur waren. Die ehelichen Nachkommen besaßen alles, was ihr Vater besessen hatte – also auch Feroz’ Mutter, denn ihr Vater hatte der Sklavin nie die Freiheit geschenkt. Gleichzeitig war Bibi Fatima die Tochter des Schwagers des Königs und die Schwester des einflussreichen Wesirs, in dessen Händen alle Regierungsbefugnisse lagen, insbesondere die richterliche Gewalt und die oberste Finanzkontrolle. Feroz Shah bestand darauf, die Ehe mit Bibi Fatima zu vollziehen, die jedoch die Sache immer wieder auf später verschob, unter dem Vorwand, unpässlich zu sein. Schließlich wurde entschieden, sie müsse innerhalb einer Woche bei ihrem Mann einziehen. Bibi Fatima reagierte schnell. Über den jungen Mann, der ihr Portugiesisch-Unterricht erteilte, ließ sie dem örtlichen Priester mehrere Nachrichten zukommen. Darin flehte sie ihn an, ihr zu sagen, was sie tun könne. Außerdem berichtete sie dem Militärkommandanten von ihrer Lage. Ihr war vollkommen bewusst, welche Risiken sie einging, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. 50 Bi b i Fat ima und di e Söhne des Königs

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg0NzAy