Zunächst schob sie vor, unpässlich zu sein, und gab an, Ruhe zu benötigen, um sich von einer Krankheit zu erholen, bei der es sich um etwas ganz anderes handelte, als ihre Mutter vermutete. Der Militärkommandant rief den befehlshabenden Offizier der Flotte, Alvaro de Avelar, zu sich und teilte ihm mit, er müsse einige Straftäter an einem Ort gefangen halten. De Avelar solle sich dort mit 50 Soldaten einfinden, sich bereithalten und gegebenenfalls einschreiten, falls sich etwas ereignete. Die gleiche Geschichte tischte er dem hâjib5 auf und bat ihn, an einem anderen Ort zu warten. Er bestellte auch Simao Ferreira, den Dolmetscher, zu sich, einen Mann, der über großen Einfluss verfügte und bei allen Bevölkerungsgruppen höchst angesehen war, und bat ihn, an einem dritten Ort zu warten. Er veranstaltete ein geheimes Bankett für ihn und instruierte ihn dann, das Haus des Wesirs im Auge zu behalten, insbesondere die Tür, aus der Fatima höchstwahrscheinlich kommen werde. Wenn nötig, solle er ihr die Tür öffnen. Sie besprachen die Lage und einigten sich darauf, Simao Ferreira solle im Auftrag des Militärkommandanten zu Bibi Fatimas Bruder, Wesir Afonso Daylamitia, gehen und ihn anweisen, mit einigen persischen Händlern, die gerade angekommen waren, Verhandlungen zu führen und auch mit anderen Personen, die vom hajj6 zurückkehrten. Damit sollte erreicht werden, dass die Hafentore offen blieben. Der Militärkommandant ermahnte Simao Ferreira, dass, wenn es zu Lärm oder Unruhen käme, er 52 Bi b i Fat ima und di e Söhne des Königs 5 Der hâjib war ein einflussreicher Beamter am muslimischen Königshof, vergleichbar mit einem Kammerherrn. [Anm. d. Übers.] 6 Hajj (gesprochen »Hadsch«) bezeichnet die islamische Pilgerfahrt nach Mekka. [Anm. d. Übers.]
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