Prinz Muhammad Shah bin Ferug Shah war alleinstehend. Seine Frau war viele Jahre zuvor nach langer Krankheit gestorben, und die Ehe war kinderlos geblieben. Sein Onkel Rais Badruddin, der Oberste Richter von Magestan, war ans Bett gefesselt und nicht in der Verfassung, nach Hormuz zu reisen. Nachdem der neue König im Handelshafen von Hormuz angekommen war, bestieg er das für ihn vorbereitete Pferd, das farbenprächtig geschmückt war. Zwei kräftige Sklaven führten das Pferd bis zum Platz vor der portugiesischen Festung. Neben ihm, auf einem anderen Pferd, das ebenfalls von einem Sklaven geführt wurde, saß der junge Muhammad Shah, Turan Shahs Sohn. König Muhammad Shah winkte einen der Sklaven zu sich und gab ihm den Schlüssel zum Haus seines Onkels Rais Badruddin, das sich gegenüber der Festung befand. Er hatte vor, dort zu übernachten. Als Rais Sharafuddin, der mittlerweile ein alter Mann war, erkannte, was vor sich ging, wandte er sich dem König zu und sagte etwas zu ihm. Aber König Muhammad Shah konnte ihn nicht verstehen, weil seine Worte im Getöse der Trommeln und den Klängen der anderen Musikinstrumente untergingen, zumal auch die Tänzer laute Rufe ausstießen. Einem der Männer aus dem Geleit gelang es schließlich, die Musiker zu überzeugen, etwas leiser zu spielen, damit der König hören konnte, was sein Onkel ihm zu sagen hatte: »Der Königspalast ist bereit, Euch zu empfangen.« Der Tross bewegte sich auf den großen Vorhof des Königspalastes zu. Dort wurde es still. Ein Mann stieg auf eine Bank am Palasttor und verkündete mit lauter Stimme: 76 Bi b i Fat ima und di e Söhne des Königs
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