2.8.1 Abzug nach Bahrain, 1750 in einem Brief an die präsidentschaft Bombay vom 9. oktober 1750 behaupteten die Vertreter der ostindien-kompanie in Bandar abbas, ihre lage auf dem persischen festland sei so unsicher, dass sie die persische flotte kapern und eine der inseln im persischen Golf erobern sollten. sie schlugen Bahrain vor und beschrieben die insel als idealen handelsstützpunkt, da sie in der nähe von Basra und gegenüber von Bushehr gelegen war. es gab dort ein solides fort, das die portugiesen einst erbaut hatten, und die einkünfte der insel lagen damals bei 3.000–4.000 Toman, was sie für ausbaufähig hielten, da Bahrain über einen guten hafen verfügte. früher einmal hatte die insel dem könig von persien gehört, war aber dann dem arabischen stamm der houla in die hände gefallen, der zwischen Bandar abbas und Bushehr lebte und dessen Mitglieder ständig untereinander zerstritten waren. die einwohner Bahrains behandelten sie schlecht. die araber verfügten dort auf der insel über keine nennenswerten streitkräfte (etwa 400 Männer). ihre einzige stärke waren ihre Trankeys. es gab auf der insel nur zwei stellen, die für eine anlandung geeignet waren: an der ersten stelle bräuchte man 100 Sepoys und 150 soldaten mit zwei kleinen schiffen, danach würden ein kleines schiff und ein Galivat ausreichen. die engländer erklärten auch, wenn sie diesen ort nicht einnähmen, würden dies die niederländer tun.172 im dezember 1750 erfuhr die kompanie von einem araber, der sich in Bahrain auskannte, dass die festung in gutem Zustand sei, »was die außenmauern und Batterie betrifft«. Zwar seien einige der lagerhäuser ein wenig reparaturbedürftig, aber das dafür nötige Material sei erstens leicht verfügbar und zweitens nicht teuer. die steuer auf dattelpalmen betrage 30.000 rs jährlich, und die houla würden durch verschiedene fragwürdige auflagen weitere 50.000 rs einnehmen. neben den einheimischen hätten sich etwa 500 »fremde« auf der insel niedergelassen, die sich gegebenenfalls mit den engländern zusammentun würden, um die houla zu vertreiben.173 der Vorstand der faktorei schrieb am 5. februar 1751 an die präsidentschaft, das umzugs-szenario stelle sich ihrer Meinung nach machbarer dar als ursprünglich gedacht. Bahrain böte mehr Vorteile, als sie anfangs erkannt hatten, insbesondere im hinblick auf die reichen süßwasservorkommen in form von flüssen, die die gesamte insel durchzögen. es wachse so viel klee, dass die einheimischen mit Viehzucht gute einkünfte erzielten, außerdem finde man hier die beste pferderasse des gesamten persischen Golfs. die pferdeaufzucht sei hier günstig: Man brauche den tieren keine Gerste zu geben, zumal klee sowieso die bessere ernährung darstelle.174 die präsidentschaft befahl dem political agent und dem rat von Bandar abbas in einem Brief vom 26. februar 1751, den hafen nicht zu verlassen, 61 Bandar aBBas (1623–1763)
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