Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

anderen teilen asiens für europa einkaufen und dadurch den gigantischen jährlichen kapitalabflusss von europa nach asien eindämmen. ursprünglich waren beide kompanien an den persischen Golf gekommen, um seide zu kaufen, aber im 18. Jahrhundert hatte der seidenhandeln deutlich an Bedeutung verloren. niederländer und engländer kauften im Grunde die gleichen Waren, vor allem asiatische produkte wie Gewürze, Zucker und indische tuchwaren. der englische Gewürzhandel war weitgehend auf pfeffer begrenzt, weil die niederländer ein funktionierendes Monopol auf Muskatnüsse und nelken hatten, das ihnen beträchtlichen profit einbrachte. Baumwollstoffe wurden von beiden kompanien verkauft; sie bezogen sie hauptsächlich von ihren niederlassungen in Bengalen und an der koromandelküste. im 17. Jahrhundert kauften die niederländer außerdem tuchwaren aus Vietnam. indigo und andere färbemittel tauchen in der handelsbilanz beider kompanien auf, im 18. Jahrhundert mit steigender tendenz. Mit der ausweitung der Zuckerproduktion auf Java gewann Zucker ab dem späten 17. Jahrhundert für die niederländer weiter an Bedeutung, während die engländer weniger gut an die Ware herankamen. in späteren phasen der handelsgeschichte schickten vor allem die engländer Wollstoffe in leuchtenden farben nach persien und Basra, während die niederländer in diesem Bereich weniger aktiv waren. das lag einerseits daran, dass sie in der regel keinen direkten schiffsverkehr zwischen persien und europa betrieben, hatte aber auch damit zu tun, dass die niederländischen kompaniedirektoren ängstlich darauf achteten, den überaus einträglichen handel mit der levante nicht zu gefährden, der teilweise innerhalb des osmanischen reiches stattfand und von dort bis nach Basra und an den persischen Golf reichte. 5) Personal die niederländische ostindien-kompanie beschäftigte generell viel ausländisches personal, auch am persischen Golf. sogar höhere stellungen wurden mit deutschen, skandinaviern, russen, aber auch franzosen, italienern und osmanischen christen besetzt. in dem hier betrachteten Zeitraum gab es in den niederländischen handelsniederlassungen am persischen Golf zwei deutsche residenten: koenad (um 1736) und kniphausen (1750–1759). die englische ostindien-kompanie bestand hingegen fast ausschließlich aus engländern. 6) Rechtsposition die beiden kompanien unterschieden sich in ihrem rechtsstatus. die engländer hatten einen Vertrag, der ihnen die hälfte aller Zollgebühren zusicherte, die in Bandar abbas eingenommen wurden (als Belohnung für 77 Bandar riG und die insel khark (1753–1766)

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