Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

bedeutende kaufleute aus shiraz sich nach der eroberung ihrer stadt durch die afghanen dort niedergelassen hätten.3 carré besuchte Bandar rig zweimal, 1670 und 1671. Bei seinem ersten aufenthalt berichtete er, dass der shaikh der al haram (ein houla-stamm aus asilu, der eng mit den Qawasim verbunden ist) sich über die araber aus Bandar rig, khark, dawraq und Bushehr beschwerte, die alljährlich zu den Muschelbänken Bahrains segelten und versuchten, den perlenhandel zu beherrschen.4 als carré die region ein zweites Mal besuchte, hatten sich die ressentiments gegenüber den arabern auf der persischen seite des Golfs offenbar verstärkt. er hörte, die houla hätten Bandar rig mit 400 schiffen angegriffen und die gesamte Bevölkerung massakriert, frauen und kinder eingeschlossen. als er es schließlich nach Bandar rig schaffte, traf er den dortigen shaikh, den er zuvor schon kennengelernt hatte, und hatte eine sehr freundliche Begegnung mit ihm. carré verließ Bandar rig auf einem niederländischen schiff – arabische schiffe wagten nach den jüngsten Grausamkeiten nicht mehr, diesen hafen anzusteuern.5 nach dem tod von Mir hamad (niederländischen Quellen zufolge war er 1705 noch an der Macht) verschlechterte sich die lage in Bandar rig dramatisch, da seine nachfolger einander bekriegten und sich gegenseitig umbrachten. die lage besserte sich erst, als Mir nasir an die Macht kam. dank seines guten führungsstils, der strengen Überwachung seiner stammesangehörigen und seiner freundlichkeit und Großzügigkeit gegenüber allen händlern und fremden, begann Bandar rig sich zu erholen. ein großes schiff aus der flotte von nadir shah (dem shah von persien, der 1747 starb und eine seestreitkraft für den kampf gegen die araber aus dem oman aufgebaut hatte; das holz für die schiffe ließ er vom kaspischen Meer durch ganz persien hindurch an den persischen Golf bringen) lag damals immer noch in Bandar rig; es schien in einem guten Zustand zu sein. daneben gab es über 30 weitere große und kleine schiffe im hafen sowie etwa 300 erfahrene Matrosen. Mir nasirs Vater war zu jenem Zeitpunkt bereits zum Glauben der perser übergetreten (d. h. er war schiit geworden), und seine familie hatte in die familien der umliegenden persischen Gouverneure eingeheiratet, sodass er schwerlich noch als araber betrachtet werden konnte.6 dasselbe niederländische dokument berichtet von Mir nasirs kurzer herrschaft über Bahrain (s. karte 6). demnach plante shaikh nasir von Bushehr, der ebenso ehrgeizig wie geldgierig war, die Überreste der flotte von Bandar rig für einen Überfall auf die insel Bahrain zu nutzen, da seine streitkräfte zu diesem Zweck nicht ausreichten – aus den reihen seiner untergebenen kam er damals auf höchstens 400 Männer. also schloss er sich mit Mir nasir von Bandar rig zusammen, der etwa 500 bewaffnete Männer befehligte. sie statteten drei schiffe europäischer Bauart und zwei Galivats mit Geschützen aus und unterwarfen die al haram (ein houla-stamm aus 79 Bandar riG und die insel khark (1753–1766)

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg0NzAy