tagesreise von Bandar rig entfernt, von anderen Machthabern in dashtestan – freunden von Mir husain – bestochen und desertierte. shaikh nasir und Mir Muhanna blieb nichts anderes übrig, als sich hals über kopf nach Bushehr zurückzuziehen. als Wood sah, dass der plan, Mir Muhanna wieder einzusetzen, nicht vorankam, beschloss er, selber nach Bandar rig zu reisen, aber shaikh nasir befahl allen schiffen vor ort, Wood die Beförderung zu verweigern. damit war Wood de facto in Bushehr gefangen.40 dies jedenfalls geht aus dem Bericht der niederländer hervor. doch am 9. april 1755 schrieb Wood an den political agent in Bandar abbas, alexander douglas: »im Zuge dieser unerfreulichen Überlegungen, vom einfluss der niederländer ganz zu schweigen, und angesichts des risikos, in derart gefährlichen Zeiten in einer offenen stadt ohne festungsmauern oder fort zu wohnen, halte ich es für ratsam, hier zu bleiben, bis eure exzellenz weitere Befehle erteilt.«41 Wood ergänzte, dass seit Mir nasirs tod viele reiche kaufleute in Bushehr Zuflucht gefunden hatten, sodass die stadt zu einem attraktiven Markt für alle Güter geworden war, die für den persischen handel typisch waren. dies hatte ihn ermutigt, dem shaikh von Bushehr in etwa die gleichen Vorschläge zu unterbreiten, wie er sie auch in Bandar rig hatte vorbringen sollen. er berichtete, der shaikh von Bushehr sei bereitwillig und mit so mancher freundschaftsbekundung auf die Vorschläge eingegangen, habe aber zu bedenken gegeben, dass die europäer, die er zu den vernünftigsten und geschäftstüchtigsten leuten der Welt zähle, das Vorrecht auf zollfreien handel als – wie er fand – ausreichende Gefälligkeit erachten sollten, aus der kein anspruch abzuleiten sei, zusätzliche abgaben zu erheben, zumal in einem hafen, wo dies noch nie üblich war. Wood berichtete, der shaikh habe ihm versichert, er würde sich überaus glücklich schätzen, wenn seiner stadt die ehre einer englischen handelsniederlassung zuteilwürde. Mit dem Vorschlag, weitere Zollgebühren zu erheben, würde man die händler jedoch eher vertreiben, fürchtete der shaikh. und selbst wenn die händler bleiben sollten, würden die schiffseigner höhere preise verlangen, und zwar in dem Maße, wie die Gebührenlast steige. dadurch würden sich die Märkte für alle handelsgüter, egal ob importe oder exporte, die über die engländer liefen, im Vergleich zu vorher entsprechend verschlechtern, es sei denn er gewähre den händlern aus dem landesinnern einen entsprechenden nachlass bei den Binnenzöllen.42 da Wood die argumente des shaikhs nicht widerlegen konnte, gab er weder seine Zustimmung noch brachte er einen einwand vor, drängte den shaikh in Gesprächen jedoch, die Verhandlungen zu einem fairen und schnellen ende zu bringen, damit später keine streitigkeiten daraus erwüchsen. nachdem Wood mehrere niederländische präzedenzfälle erwähnt hatte, war der shaikh schließlich mit 1.500 rs (Rupien) pro Jahr einverstanden. da Wood ihn jedoch darauf hingewiesen hatte, dass ohne eine Bestätigung 87 Bandar riG und die insel khark (1753–1766)
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg0NzAy