Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

kniphausens plan, es auf khark mit perlenfischerei zu versuchen, hatte sich aus seiner Beobachtung entwickelt, dass die einheimischen bei ebbe die Muscheln einsammelten – tauchen konnten sie nicht. im Jahr davor hatte er deswegen taucher vom festland nach khark geholt, bei denen es sich allerdings größtenteils nicht um die Besten ihrer Zunft handelte: die hatten schulden bei ihren Bootsbesitzern und waren ihnen daher verpflichtet. nachdem kniphausen die taucher angeheuert und mit der nötigen ausstattung versehen hatte, befahl er ihnen, jeden tag im umkreis der inseln zu tauchen. er musste jedoch feststellen, dass auf diese Weise unmöglich profit zu erzielen war, es sei denn, er war selbst anwesend, denn sonst rührten die seeleute keinen finger und die taucher gingen maximal zwei bis drei faden tief, und das höchstens fünf- bis sechsmal am tag. kniphausen erkannte, dass es europäern nicht gelingen konnte, die einheimischen zu mehr leistung anzuspornen, wenn sie nicht Gewalt und schläge anwendeten, wie die einheimischen dies untereinander taten. trotzdem war er überzeugt, dass die perlenfischerei in der umgebung der beiden inseln sehr lohnend sein könnte, wenn andere Mittel zum einsatz kämen. also schrieb er dem Generalgouverneur der niederländischen ostindien-kompanie einen Brief, in dem er einige Vorschläge unterbreitete. der erste betraf das problem, dass seine mittelmäßigen taucher kaum so viel Geld einbrachten, wie sie kosten verursachten: die experten schätzten den Wert der perlen, die kniphausen geschickt hatte, auf 865 rs, während sich der Betrag, den er für taucher und ruderer, für die schiffe und die Verpflegung ausgab, auf 854 rs belief. kniphausen dachte, wenn es ihm gelänge, taucher anzuwerben, die tiefer tauchen konnten, etwa von der koromandelküste, aus ceylon oder tuticorin, dem Zentrum der perlenfischerei in den tamilischen regionen, wären beträchtliche Gewinne möglich. und wenn europäer an den rudern der Galivats säßen, könnte man zusätzlich kosten sparen. kniphausens zweiter Vorschlag, wie man die ausgaben senken könnte, ohne die Gewinne zu schmälern, sah die probeweise einführung von gläsernen taucherglocken aus holland vor. diese erfindung, war einige Jahre zuvor in england gemacht worden und bereits erfolgreich bei gesunkenen schiffen zum einsatz gekommen. laut Berichten aus der englischen presse konnte ein taucher mit diesem hilfsmittel bis in große tiefen vordringen, lange Zeit dort unten bleiben und alle möglichen tätigkeiten verrichten. diese eigenschaften versprachen große Vorteile für die perlenfischerei: die taucher könnten damit tiefen erreichen, in die kein araber je vorgedrungen war. darüber hinaus schienen in diesen tiefen die perlenerträge am größten, und weil der taucher dank der neuen erfindung nicht wegen luftmangel gleich wieder an die oberfläche müsste, hätte er genug Zeit, sich gründlich umzuschauen; er könnte große körbe mit Muscheln füllen und eine viel 90 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion

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