höhere ausbeute erzielen als vier der besten herkömmlichen perlenfischer. diese argumente hatten kniphausen dazu gebracht, seine normale Warenanforderung um sechs taucherglocken zu ergänzen, einschließlich einer verständlichen Gebrauchsanweisung.48 kniphausens plan, bei der perlenfischerei im persischen Golf taucherglocken einzusetzen, wurde auch von dem englischen reisenden edward ives bemerkt, der 1753 khark besuchte. ives beschrieb kniphausen als sehr wissbegierig hinsichtlich der taucherglocke und anderen neuen erfindungen aus england, die es Menschen ermöglichen sollten, lange Zeit unter Wasser zu bleiben. er beauftragte ives, in england verschiedene Bücher und instrumente für ihn zu kaufen und ihm zu schicken.49 die niederländer ließen nichts unversucht, um den handel unter ihre kontrolle zu bekommen. Wenn, so Wood, das sture Beharren darauf, ihre Waren zu niedrigen preisen zu verkaufen, um die händler zum kauf zu animieren, in kombination mit ihrer unerschütterlichen entschlossenheit, mit schier unglaublich hohem kostenaufwand weitere festungen und Gebäude zu errichten, wenigstens als instrument angesehen werden könnten, um den gewünschten erfolg zu erzielen, wären die niederländer auf einem guten Weg. aber Wood konnte nicht erkennen, dass irgendein handelsverkehr stattfand, und er glaubte auch nicht, dass sich die investitionen, die die niederländer auf khark getätigt hatten, in irgendeiner Weise auszahlten, solange sich die politische lage in persien nicht grundsätzlich beruhigte. dann jedoch würde die insel allein schon dank ihrer geografischen lage zu einem dicht besiedelten, blühenden ort werden. obwohl Batavia eine feste truppengröße von 100 europäern zur Verteidigung der insel khark erlaubte, sah Wood nur etwa 60 Mann, darunter sieben oder acht Bootsleute, »adrette, stattliche Männer«, die ein Muster an disziplin waren. daneben verfügte kniphausen über mehr als 100 einheimische sklaven, die landestypisch mit säbel und schild bewaffnet waren. trotz knechtschaft schienen sie zufrieden und ihm treu ergeben zu sein, was daran lag, dass er sie gut behandelte: er versorgte sie stets großzügig mit datteln, fisch und Brot, ordentlicher kleidung und erlaubte ihnen – um »das in ihrer natur liegende feuer der leidenschaft« zu zügeln – den kontakt zu einheimischen frauen, die in großer Zahl mit ihnen zusammenlebten. er mischte sich auch nie in ihre religion ein. Wenn allerdings einer von ihnen einen fehler beging, wurde er streng bestraft: Wann immer kniphausen anlass hatte, einen der araber oder der einheimischen mit schlägen zu bestrafen, befahl er zwei oder drei sklaven, die sache in die hand zu nehmen – was ihnen, laut Woods Beobachtungen, besonders gut zu gefallen schien. die seestreitkräfte, die der insel offiziell zugeteilt waren, umfassten eine Sloop mit zehn lafettierten kanonen und sechs drehbassen, eine Galivat mit 91 Bandar riG und die insel khark (1753–1766)
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