und »den wohlbekannten unruhestifter vernichten« werde – damit war natürlich Mir Muhanna gemeint. der fall des Mir wäre, hieß es im Brief weiter, ein segen für alle Bewohner der region, und der khan würde zum herrscher über das ganze persische königreich aufsteigen. er wolle, wie alle bisherigen könige persiens, die freundschaftlichen Beziehungen zur niederländischen ostindien-kompanie beibehalten und erbitte lediglich ein wenig unterstützung im kampf gegen den rebellischen Mir, dessen aufruhr den handel der gesamten nation störe. karim khan gab an, seinen Gesandten mit verschiedenen angelegenheiten beauftragt zu haben, und bat die niederländer, ihm zu vertrauen.87 der Gesandte überbrachte drei Vorschläge, was die niederländer tun sollten: (1) mit Bushehr kooperieren, indem sie Muhanna auf see angriffen, wenn er vor dem ansturm der perser flüchtete, (2) alle auf khark lebenden armenier nach Julfa, das armenierviertel isfahans, schicken, und (3) Zollgebühren in höhe von 5 % an karim khan bezahlen, und zwar rückwirkend vom Beginn des niederländischen handels an, da khark zu persien gehöre und die niederländer dort seit so vielen Jahren Geschäfte machten. insbesondere der letzte punkt war dem khan wichtig. er schien keinen Zweifel daran zu haben, dass die niederländer einwilligen und es ihm dadurch ermöglichen würden, Waren einzukaufen und besagte Zollgebühren als sicherheit zu hinterlegen.88 auf den ersten punkt, den karim khan schriftlich formuliert hatte, antwortete Buschman, dass es zwar wünschenswert wäre, Mir Muhanna zu bezwingen, die kümmerliche seemacht der niederländer jedoch nur im Verein mit den seestreitkräften Bushehrs und der engländer Wirkung zeigen könne, da die holländischen schiffe hauptsächlich mit einheimischen bemannt seien. andernfalls würden die niederländer einen erneuten Gesichtsverlust riskieren und wären wieder täglich den feindseligkeiten Muhannas ausgesetzt. die niederländer hatten ihn beim letzten angriff nicht daran hindern können, auf der rückseite der insel zu landen. die europäischen streitkräfte waren von ihrem unermüdlichen einsatz tag und nacht erschöpft und litten unter den für die Jahreszeit typischen bedingten krankheiten. um aber den Vorschlag nicht vollkommen abzulehnen, regte Buschman an, diese aktion auf einen günstigeren Zeitpunkt zu verlegen.89 der zweite Vorschlag, den der Gesandte unterbreitet hatte, war nicht Bestandteil von karim khans Brief gewesen, aber Buschman gab in seiner antwort zu bedenken, dass es für Menschen, die ihr haus und ihr einkommen auf khark hatten, nicht nachvollziehbar wäre, gegen ihren Willen umgesiedelt zu werden. als serkies anfing, von den armeniern Geld zu fordern und sie zu bedrohen, musste Buschman ihn anweisen, sich nicht einzumischen, bevor er die antwort seines herrn für weitere Maßnahmen erhalten habe.90 106 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion
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