kapitel Vier Bushehr in aufruhr (1762–1769) 4.0 einleitung für Bandar abbas war es ein rückschlag, als Jaʻfar khan 1761/62 als Gouverneur zurückkehrte und wieder damit begann, einheimische wie engländer unter druck zu setzen. Wie in kapitel 2 dargelegt, war der englische political agent von der präsidentschaft angewiesen worden, Vorschläge zu machen, welche standorte abgesehen von hormuz für eine Verlegung der faktorei in frage kämen. im dezember 1761 erstattete er der präsidentschaft Bericht: der einzige ort zwischen Bandar abbas und Basra, an dem handel getrieben wurde, war Bushehr.1 eine Übereinkunft, die den engländern erlaubte, dort zu handeln, wurde 1762 erzielt, und 1763 begann der handelsverkehr. dieses kapitel berichtet, wie es den engländern dort ergangen ist, und vergleicht ihre erfahrungen in Bushehr mit jenen in Bandar abbas und Bandar rig. 4.1 Geografische Gegebenheiten Zwischen der halbinsel, auf der sich Bushehr befindet, und dem festland erstreckte sich ein vier kilometer langes sumpfgebiet, das in der regenzeit nur mit großen schwierigkeiten durchquert werden konnte. die stadt war von einer mit kanonen bestückten Mauer umgeben. etwa drei kilometer nördlich bot ein Meeresarm, khor deira, einen ankerplatz für schiffe mit bis zu sechs Meter tiefgang; größere schiffe konnten in einer entfernung von etwa sieben kilometern ankern2 (s. karte 7). nach seinem Besuch am persischen Golf im Jahr 1764 berichtete [der im auftrag des dänischen königs reisende deutsche kartograf und expeditionsteilnehmer carsten] niebuhr, Bushehr sei zwar der hafen für shiraz, in Wirklichkeit aber eine arabische kolonie, denn die angesehensten familien der stadt entstammten arabischen stämmen: den Zaʻab, den abumuhayr oder den Matarish.3 kniphausens Bericht 117
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