Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

4.4 der niedergang des handels in Bushehr Mitte 1767 herrschte Bestürzung unter den engländern, die auf der einen seite der üblen Gesinnung karim khans und auf der anderen den drohgebärden Mir Muhannas ausgesetzt waren. der handel nahm ab; seit Mai 1766 waren die monatlichen Verkäufe hinter den erwartungen der engländer zurückgeblieben, und sie hatten laut Jahresbilanz 2.000 rs an die persische regierung verloren. im dezember 1766 war der englische handel kaum der rede wert, und aus shiraz waren keine kaufleute nach Bushehr gekommen, weil sie wegen der Verstimmung zwischen dem khan und den engländern nicht wagten, mit ihnen Geschäfte zu machen. Jervisʼ private Verbindlichkeiten mit dem khan hatte die kompanie unterbunden, und das Zurückhalten von schiffen hatte den khan nachhaltig erzürnt.71 im Januar 1767 fielen die Warenpreise, und aus kerman kam keine Wolle mehr, weil fast alle schafe den dortigen unruhen zum opfer gefallen waren. der khan hatte die region in jener Zeit besetzt, und seine truppen zogen plündernd durch die Gegend, sodass niemand kommen oder gehen konnte.72 Bowyear teilte Wrench in Basra mit: »es ist nicht leicht, einen solchen handelszweig [gemeint ist der handel mit Wolle] wiederaufzubauen, wenn man berücksichtigt, in welcher lage sich das land gerade befindet und dass jene, die uns [mit Wolle] beliefern, so weit von Bushehr entfernt sind.«73 im april 1767 trieben zwischen Bushehr und shiraz neun verschiedene Banden ihr unwesen, und jede verlangte abgaben auf englisches tuch und andere Güter, die die kaufleute transportierten, was an sich bereits ein großes hemmnis für den englischen handel darstellte.74 rohseide aus Gilan (einer provinz im norden persiens), die sonst immer nach indien weitertransportiert worden war, war fast nicht mehr zu bekommen; ein Großteil dieses handels lief nun über russland, der rest wurde über das osmanische reich exportiert.75 dann tauchte ein neues großes hindernis für den handel in Bushehr auf: Vom hofe karim khans kam der Befehl, dass alle händler samt ihren familien Bushehr innerhalb von maximal 20 tage zu verlassen hätten. infolge dieses Befehls rief jeder händler, der einen Mittelsmann in Bushehr hatte, diesen zurück. Viele kaufleute, die in Bushehr wohnten, verließen die stadt ganz, und die wenigen, die noch da waren, bereiteten sich auf eine baldige abreise vor. einige tuchhändler, die auf dem Weg nach Bushehr waren, mussten sogar umkehren. der khan verbot überdies jedem händler, Bargeld nach Bushehr einzuführen, unter welchem Vorwand auch immer: falls sie handel treiben wollten, sollten sie ihre ausländischen Waren gegen persische produkte eintauschen. aufgrund der Befehle karim khans hatten ende Juni 1767 alle kaufleute Bushehr verlassen.76 auf diesen schlag gegen den englischen handel folgte eine weitere Grundsatzentscheidung karim khans. sein zweiter Befehl verbot nicht nur, Bargeld 133 Bushehr in aufruhr (1762–1769)

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