Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

nach Bushehr zu schicken, sondern ordnete ausdrücklich an, keine wie auch immer gearteten Waren aus Bushehr ins landesinnere des persischen herrschaftsgebietes zu importieren und keine persischen produkte nach Bushehr zu schicken. die händler sollten mit diesem ort überhaupt nicht mehr in Berührung kommen. karim khan sagte skipp ganz offen, dass er sich aufgrund der tatsache, dass seine Befehle in Bushehr nicht respektiert würden, gezwungen sähe, Maßnahmen zu ergreifen, um sein Missfallen zum ausdruck zu bringen. seine anordnungen mit Blick auf den handel in Bushehr richteten sich wahrscheinlich nicht ausschließlich gegen die engländer, denn er hegte auch einen tiefen Groll gegen shaikh saʻdun. dieser hatte ihm während der zwei Jahre, die er in Bushehr residierte, keinen höflichkeitsbesuch abgestattet und hatte auch noch keine rechenschaft über die Zolleinnahmen von Bushehr und Bahrain abgelegt, was der khan aber von ihm erwartete. der einzige schnelle und wirkungsvolle Weg, die schwierigkeiten zu beseitigen, unter denen der englische handel in jener Zeit litt, wäre die jährliche Zahlung einer noch zu vereinbarenden summe durch den shaikh.77 Vor nadir shah war Bushehr nämlich von shaikh saʻduns familie regiert worden, angeführt von shaikh nasir, mit dem die engländer einst die Gründung einer niederlassung in Bushehr Mitte des Jahres 1755 besprochen hatten, bevor sie sich schließlich für Bandar rig als standort entschlossen. shaikh nasir und die stämme dashtestans hatten sich im Zuge der persischen Machtkämpfe karim khan angeschlossen, waren aber im Mai 1756 gezwungen, diese Gefolgschaft aufzukündigen, als shiraz von den streitkräften von husain khan Qajar besetzt wurde, dem thronanwärter in tabriz. als die Machtverhältnisse sich wieder zu seinen Gunsten änderten, führte karim khan ende 1756, anfang 1757 einen Vergeltungsangriff auf die provinz dashtestan durch. etwa zu jener Zeit wurde wahrscheinlich auch shaikh nasir gezwungen, als Geisel in shiraz zu leben. da shaikh nasir 1767 immer noch gefangen gehalten wurde, regierten seine jüngeren Brüder, die shaikhs saʻdun und ʻisa, in Bushehr bzw. Bahrain. im februar 1767 wurde bekannt, dass der traditionelle tribut, den Bushehr und Bahrain jeweils an die shahs von persien zu entrichten hatten, seit dem tode nadir shahs vor 20 Jahren nicht bezahlt worden war. karim khans Missmut war daher verständlich.78 shaikh saʻdun schickte seinen sohn mit einem angebot in höhe von 20.000 rs zu karim khan, aber der sohn kam aus shiraz zurück, ohne auch einen einzigen strittigen punkt mit dem khan geklärt zu haben, obwohl das angebot auf 26.000 rs erhöht worden war.79 shaikh saʻdun kehrte am 17. Januar 1768 nach Bushehr zurück und informierte Morley (Bowyears nachfolger als resident von Bushehr, s. weiter unten in diesem kapitel) darüber, dass der khan ihn bei seinem aufenthalt in shiraz zwar sehr zuvorkommend behandelt habe, es ihm aber nicht gelungen war, den khan dazu zu überreden, in 134 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion

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