karim khans feindseligkeit gegenüber Mir Muhanna und sein Wunsch, ihn zu vernichten, erwuchs mehr aus der sorge um seine familie als um ihn persönlich. seine herrschaft war zu stabil und er selbst viel zu mächtig, als dass der Mir ihm auch nur eine sekunde lang angst machen konnte. er hatte die eroberung persiens abgeschlossen und mit viel Mühe alle provinzen im landesinneren befriedet. die einflussreichsten posten in Zivilverwaltung und Militär hatte er mit führenden Mitgliedern seines stammes besetzt, bei denen die einnahmen seines reiches zusammenflossen, in der hoffnung, dass sie nach seinem tod seinen sohn unterstützen würden. Mir Muhanna war per Geburt oberster shaikh der küstenregion, die früher größtenteils von seiner familie regiert wurde. er hatte karim khan nie Gehorsam geschworen und war der letzte noch unbesiegte provinzherrscher. die Bewohner von dashtestan waren schwierige, aufmüpfige Menschen, die seit dem tode von nadir shah viel stärker ihren stämmen und shaikhs verbunden waren als der gegenwärtigen regierung karim khans. nachdem sie etwa ein Jahr zuvor an Gewaltausbrüchen beteiligt gewesen waren, hatte karim khan befohlen, die ganze provinz dem erdboden gleichzumachen, hob den Befehl aber auf, nachdem seine Minister sich bei ihm beschwert hatten, und gab sich damit zufrieden, zur strafe 75 Männer aus Ganaveh köpfen zu lassen. karim khan erkannte, dass nach seinem tod Mir Muhanna der erste wäre, der sich gegen seinen sohn erheben würde. sobald er in Bandar rig gelandet wäre, würde sich ihm die ganze provinz anschließen. ein aufstand so nah der hauptstadt würde sich wie ein lauffeuer ausbreiten, bevor ein neuer herrscher sich etabliert hätte und über genügend Macht verfügte, dem einhalt zu gebieten. einige aufständische könnten sich verleiten lassen, sich Mir Muhanna anzuschließen; unter diesen umständen wäre es seinem sohn nicht möglich, in einer solchen region mit geringen ressourcen ein stehendes heer zu unterhalten, mit dem er die Vorstöße des Mir unterbinden könnte. Wann immer eine überlegene Macht ihn bedrohte, fand Mir Muhanna für sich und seine stets treuen Gefolgsleute einen sicheren unterschlupf auf der insel khark. er könnte dem sohn des khans viel ärger bereiten und sogar dessen sturz herbeiführen: Wenn sein sohn ein heer an der küste unterhielte, würden die stämme im landesinneren rebellieren und sich einer weiteren unterwerfung widersetzen.158 nun traf es sich aber, dass Mir Muhana krank und militärisch geschwächt war. er hatte hohe Verluste erlitten – 100 seiner Männer wurden beim englischen angriff auf khark am 20. Mai 1768 getötet, andere waren desertiert – und wurde von der englischen flotte bedrängt, die vor khark kreuzte.159 anfang Juli schickte er ein Boot mit einer nachricht an den shaikh von Bushehr und bot seine unterstützung an, falls karim khan es auf Bushehr 157 Bushehr in aufruhr (1762–1769)
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