5.2.2 Persische Piraterie nachdem Mir husain von der insel khark im März 1769 von karim khan zum admiral des persischen Golfes ernannt worden war und alle Galivats aus Mir Muhannas Besitz übernommen hatte, begann er, die Galivats aus Bushehr und khark für eine große expedition vorzubereiten, die im august jenes Jahres stattfinden sollte. die engländer nahmen an, er hätte sie im Visier, aber seine absicht war es, die Boote soweit in ordnung zu bringen, dass er die kaffeeflotte aus Muscat abfangen konnte.30 der streit zwischen den persern und Muscat beruhte auf forderungen, die karim khan an den imam von Muscat gestellt hatte; darin ging es um ein persisches schiff, das lange Zeit im Besitz Muscats gewesen war, sowie um rückstände hinsichtlich des jährlichen tributs, den Muscat früher, zur herrschaftszeit nadir shahs, bezahlt hatte. der imam argumentierte, Muscat habe das schiff rechtmäßig von shaikh ʻabdallah, dem shaikh von hormuz, erworben, der im austausch mehrere Galivats erhalten hatte, und die differenz in bar beglichen. sie hätten viel in die reparatur des schiffes investiert, das nun schon so lange in ihrem Besitz sei, und wären nicht bereit, es aufzugeben. Was die jährliche abgabe anging, war nadir shah ein zu mächtiger tyrann, als dass man mit ihm streiten wollte, und daher zahlte man den geforderten Betrag – nicht, weil man dies für gerechtfertigt hielt, sondern weil man glaubte, es sei politisch unklug, es nicht zu tun. allerdings war der Machtradius nadir shahs ein ganz anderer als der karim khans. der eine wurde gefürchtet, der andere eher verachtet; der eine war der eroberer ganz persiens, der andere lediglich der Wakil von zwei oder drei persischen provinzen. falls es karim khan also einfallen sollte, auf seinen forderungen zu bestehen und entsprechend zu argumentieren, würde man ihm mit kanonenkugeln antworten.31 in seinem Buch Karim Khan Zand merkte John r. perry an, dass fragliches schiff, die Rahmani, von shaikh ʻabdallah al-Maʻini von hormuz ohne Zustimmung des khans verkauft worden war.32 anfang oktober 1769 kaperten die persischen Galivats zwei große, zu Muscat gehörende schiffe, die von ihrem heimathafen aus auf dem Weg nach Basra waren und kaffee und andere Waren geladen hatten. der persische kommandant verfrachtete die Mannschaft auf ein kleines Boot, das er nach Grain (kuwait) schickte.33 um sich dafür und für ähnliche Überfälle auf Muscats schiffe auf dem Weg nach Basra zu rächen, rüstete der imam von Muscat eine große flotte aus, die von seinem sohn befehligt werden sollte. Geplant war ein angriff auf Bahrain.34 tatsächlich tauchte die flotte vor Bushehr auf und präsentierte ihre kampfstärke.35 Welche pläne karim khan auch gehabt haben mochte und wie sehr diese der ruhe am persischen Golf geschadet hätten – die engländer kümmerten sich nicht darum, solange ihr handel nicht beeinträchtigt wurde. die Be177 Bushehrs WeG ZuM frieden (1769–1820)
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