Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

5.4 karim khans letzte anstrengungen Weder lorimer in seinem Gazetteer noch John perry in seinem Buch Karim Khan Zand erwähnten die Gründe, warum karim khan kurdistan im norden und Basra im süden des osmanisch beherrschten irak angriff. spätere historiker folgten ihrem Beispiel.112 im folgenden werden die faktoren beschrieben, die hierbei allem anschein nach eine rolle gespielt haben. der – unter osmanischer oberhoheit stehende – pascha von Bagdad zog anfang 1774 Muhammad Basha aus der regierung der provinz kurdistan ab. Muhammad Basha beschwerte sich darüber bei karim khan, der in der provinz über einigen einfluss verfügte. der khan befahl im november 1774 einem seiner Generäle, ʻali Murad khan, Muhammad Basha mit 10.000 Mann zur seite zu stehen. Zusammen mit seinen eigenen Männern verfügte Muhammad somit über eine streitkraft von 12.000 soldaten, während der pascha von Bagdad nur 3.000 Männer zur unterstützung von ʻabdallah Basha – dem designiertem nachfolger Muhammad Bashas – geschickt hatte. die beiden heere trafen in der nähe des ortes Čemčemal aufeinander, zwischen sulaimaniya und kirkuk. nach wenigen stunden waren die perser besiegt und ergriffen die flucht. die osmanen verfolgten sie erbarmungslos, bis die verbliebenen persischen streitkräfte wieder auf persischem territorium angekommen waren, und nahmen dabei ʻali Murad khan, zehn oder zwölf hochrangige persische offiziere sowie viele soldaten niederer ränge gefangen. als die schlacht vorüber war, ergriffen sie außerdem einen kurier, der einen Brief von karim khan an ʻali Murad khan überbringen sollte. in dem schreiben befahl der khan, ʻali solle nicht in osmanisches Gebiet eindringen, sondern mit seinem heer umgehend nach shiraz zurückkehren, wo andere aufgaben auf ihn warteten.113 in diesem Zusammenhang hat bislang kein historiker die anfänge des umsturzes erwähnt, der zur Gründung der Qadjaren-dynastie führte. das damit einhergehende ende der Machtkämpfe öffnete den persischen Golf für den freien handel. im november 1774 revoltierte husain khan, sohn des fath ʻali khan vom stamm der Qadjaren. die turkmenischstämmigen Qadjaren bewohnten astarabad (heute Gorgan) und die provinz Mazandaran am kaspischen Meer. ungefähr 17 Jahre zuvor hatten sie karim khan isfahan abgetrotzt, unterlagen aber später seiner armee, und ihr anführer wurde getötet. astarabad und Mazandaran fielen an karim khan, der zwei söhne husain khans als Geiseln nahm und nach shiraz verschleppte. einem jüngeren sohn husains gelang die flucht in die Berge an der Grenze zu Mazandaran, wo er von dem dortigen stammesführer freundlich aufgenommen wurde und später sogar dessen tochter heiratete. Mithilfe seines schwiegervaters fiel er in Mazandaran ein, besiegte den von karim khan eingesetzten Gou194 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion

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