6.1 der rückzug der engländer aus Bandar abbas, 1763 es war schwer vorstellbar, dass sich die blutige Gewaltherrschaft nadir shahs, der 1736 den persischen thron an sich gerissen hatte, auch nur im entferntesten als zuträglich für den außen- und Binnenhandel in persien erweisen würde. Zwar ist belegt, dass der shah dem kaufmann Jonas hanway den Verlust, den dieser erlitten hatte (als rebellen 1744 in astarabad seine Wollwaren raubten), ersetzte,1 aber in den aufzeichnungen der Britischen ostindien-kompanie über die Geschäfte in persien wimmelt es nur so von Berichten von oppressiven Maßnahmen gegen die faktoreien in isfahan und Bandar abbas sowie von Beleidigungen und provokationen durch nadir shah, die die dortigen angestellten der kompanie über sich ergehen lassen mussten.2 Von der ermordung nadir shahs 1747 bis zur thronbesteigung von karim khan hatten aufruhr und chaos persien so fest im Griff wie nie zuvor. Zwar gelang es karim khan 1763, seine Macht zu festigen, und er trug fortan den titel Wakil, aber persien war weiterhin, bis zum tode des khan und darüber hinaus, von krisen und turbulenzen geprägt. der englische handel in persien war so stark zurückgegangen, dass weder der gesunde Menschenverstand noch eigennutz rechtfertigen konnten, die kostspielige niederlassung der Britischen ostindien-kompanie aufrechtzuerhalten, insbesondere angesichts der permanenten erpressungen, denen sie von seiten des persischen Gouverneurs in Bandar abbas, Mullah ʻali shah, ausgeliefert war. die kompanie prüfte daher über einen Zeitraum von zwölf Jahren alle hafenstädte am persischen Golf, die als neue standorte infrage kamen, bevor tatsächlich entsprechende Maßnahmen ergriffen wurden. Bei der suche nach alternativen war politische stabilität ein entscheidender faktor. die Möglichkeit, die faktorei nach Bahrain zu verlegen, wurde 1750 in erwägung gezogen, aber die initiative des political agent wurde von Bombay gestoppt, nachdem der präsidentschaft zu ohren gekommen war, dass die insel ein überaus »ungastlicher« ort sei. 1751 wurde der political agent von der präsidentschaft Bombay ermächtigt, Bandar abbas beim ersten anzeichen von erneuten unruhen zu verlassen und Bahrain oder jede andere insel im persischen Golf, etwa Qishim oder hormuz, in Besitz zu nehmen. der political agent drohte Mullah ʻali shah, die faktorei zu schließen, wenn dieser sich nicht so verhalte, wie es von ihm erwartet wurde: er habe für ruhe zu sorgen und die seewege offen zu halten. die drohung schien ihre Wirkung auf Mullah ʻali shah nicht zu verfehlen, und er versprach, sein Bestes zu geben, um dem rat der engländer zu folgen. nach Besuchen auf Qishim und hengam teilte der political agent 1752 der präsidentschaft mit, die faktorei sollte am besten auf eine der beiden inseln verlegt werden. ein 218 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion
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