men war. der Wohlstand Bushehrs während der ab 1800 einsetzenden periode des friedens und relativer stabilität macht deutlich, was möglich gewesen wäre, wenn andere handelszentren am persischen Golf in früheren Jahren ähnlich günstige Bedingungen für den handel vorgefunden hätten. 6.5 Fazit anfang des 17. Jahrhunderts ging es am persischen Golf weitgehend friedlich zu. die beherrschenden Mächte waren das osmanische reich, persien und die portugiesen, abgesehen von ein paar kleinen unabhängigen staaten am Golf selbst. als das osmanische reich seine Vormachtstellung in der region nicht mehr halten konnte, blieb ihm nur noch Basra, das teilweise als tor zwischen dem osten und dem Westen fungierte. persien war in erster linie eine Binnenmacht, die danach strebte, ihren einfluss auf die persische küste des Golfes auszuweiten. die seemacht portugal hatte in den Gewässern des persischen Golfs freie hand und besaß dort ein handelsmonopol. die engländer wollten im handel am persischen Golf mitmischen, und in den 1620er-Jahren gelang es ihnen, in der region fuß zu fassen. ihr erster stützpunkt befand sich in Jask, einer hafenstadt am Golf von oman (s. karten 1 und 3), die im handelsverkehr bislang eigentlich keine rolle gespielt hatte. dennoch begannen die portugiesen, englische schiffe zu überfallen, sodass die engländer ihren handelsverkehr mit Waffengewalt verteidigen mussten. so ergab es sich, dass engländer und perser plötzlich ähnliche interessen verfolgten. Mit englischer hilfe gelang es den persern, die portugiesen 1622 aus hormuz zu vertreiben und auch – dieses Mal zusätzlich mit niederländischer unterstützung – der erneuten Besetzung der insel 1625 durch die portugiesen rasch ein ende zu bereiten. doch weder engländer noch niederländer schafften es, am persischen Golf eine ähnlich starke Militärmacht wie davor die portugiesen zu etablieren, was dazu führte, dass viele der herrschaftsgebiete am Golf unabhängig wurden oder erste schritte in diese richtung unternahmen. hundert Jahre später, in der ersten hälfte des 18. Jahrhunderts, kam es zu ähnlich bedeutungsvollen ereignissen. das ende der safawiden-dynastie 1722 und der einfall der afghanen 1723 stürzte persien in ein Machtvakuum, das erst vom aufstieg nadir shahs 1736 beendet wurde. Mit seinen beeindruckenden feldzügen im osmanischen reich, in der tatarai, dem oman, in afghanistan und indien verhalf er seinem land zu neuer Größe. Bis zu seinem tod 1747 verfügte persien über großen einfluss, aber die unklaren Machtverhältnisse vor seiner thronbesteigung hatten die shaikhs an der küste genutzt und mit dem aufbau eigener handelszentren begonnen. 223 schlussBeMerkunG
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