Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

waffnete schiffe nötig (und selten verfügbar), um die handelsschiffe zu beschützen. Wegen der unsicheren lage waren letztere manchmal gezwungen, an den persischen häfen vorbeizusegeln, ohne ihre ladung zu löschen, was auch deswegen besonders nachteilig war, weil generell zu wenig schiffe vorhanden waren. handelsschiffe, die ohne schützende eskorte unterwegs waren, wurden häufig gekapert, und Überfälle auf karawanen zwangen die kompanie, Waren an Bord der schiffe zu kaufen und zu verkaufen. in Zeiten kriegerischer auseinandersetzungen, aber auch bei kleineren konflikten, wurden keine Märkte abgehalten und die Bevölkerung gab weniger Geld aus, selbst wenn sie persönlich keinen schaden durch die politischen unruhen erlitten hatte. infolgedessen kam es vor, dass Waren nach indien zurückgeschickt und importe gestoppt wurden. immer wieder verlor die kompanie schiffe, weil diese gekapert wurden oder in flammen aufgingen; Warenlager wurden geplündert oder zerstört, und oftmals fielen Waren auch erpressungen zum opfer. Weniger dramatisch aber dennoch folgenschwer für den handel war das fehlen einer verlässlichen und kompetenten regierung. in instabilen Zeiten war es schwer, Verträge und abkommen zu schließen, und wenn es welche gab, wurden sie häufig gebrochen, ohne dass aussicht auf entschädigung bestand. die allenthalben herrschende anarchie machte herrschaft unberechenbar und führte zu unklaren hierarchien und Befugnissen, Gouverneure und statthalter wurden scheinbar wahllos ernannt und abgesetzt. unter den beschriebenen Bedingungen wird handel zur unmöglichkeit, ist extrem gefährlich und kostet außerdem unverhältnismäßig viel Geld. denken wir nur an den angriff auf die Banu kaʻb im März 1766, der in einer schmerzlichen niederlage endete und kosten in höhe von geschätzt 500.000 rs verursachte (zusätzlich zu den ohnehin zu verbuchenden Verlusten). Vor diesem hintergrund wurden die zahlreichen krankheitsfälle unter den europäern und die unvermeidlich hohen kosten für den Betrieb der kriegsschiffe erst recht zur Belastung – solche rahmenbedingungen fördern die schwächen der menschlichen natur besonders deutlich zutage. Manche amtsträger der kompanie waren korrupt, andere habgierig oder inkompetent oder überschritten einfach ihre kompetenzen. die Verwaltung der insel khark durch die niederländer war von Misswirtschaft geprägt: kniphausen bereicherte sich mit privaten handelsgeschäften auf kosten der niederländischen ostindien-kompanie, und van der hulst war seiner aufgabe als resident nicht gewachsen. auch der engländer Jervis in Bushehr gab kein gutes Bild ab und ließ zu, dass in seinem Zuständigkeitsbereich korruption und Verschwendung zur tagesordnung gehörten. ihm wurden Misswirtschaft, egoismus, ungehorsam und ein schlechter umgang mit seinen Bediensteten und Verhandlungspartnern vorgeworfen. das Verhalten der amtsträger der 225 schlussBeMerkunG

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg0NzAy