Morley, zu. in Wirklichkeit war aber die feindseligkeit karim khans der Grund sowie die unmittelbare Bedrohung durch seinen Bruder Zaki khan. John perry, der autor von Karim Khan Zand,2 nutzte lorimers Gazetteer als eine seiner hauptquellen und betrachtet den englischen rückzug aus Bandar abbas lediglich als auswirkung des siebenjährigen krieges (1756–1763) zwischen (unter anderem) frankreich und england, was vollkommen falsch ist. hinsichtlich Bandar rig übernimmt perry die damals verbreitete englische Meinung, die »Machenschaften« der niederländer seien schuld, zieht aber auch in erwägung, dass der Widerstand Mir Muhannas mit hineingespielt haben könnte. er bietet keine erklärung für die Vertreibung der niederländer von der insel khark, begründet jedoch den rückzug der engländer aus Bushehr fälschlicherweise mit dem »neid« des englischen political agent in Basrah, henry Moore, auf die angeblich größere wirtschaftliche Bedeutung von Bushehr und mit der persönlichen abneigung Moores sowohl gegen die perser als auch gegen den englischen Botschafter in shiraz, George skipp. obwohl John kelly lorimers schilderungen über die sogenannte piraterie in der Golfregion übernimmt, stellt er die Behauptung auf, es werde allgemein davon ausgegangen, dass piraterie sich negativ auf den handel auswirke.3 das vorliegende Buch möchte jedoch zeigen, dass das Gegenteil der fall war und sich der handel genau in der phase (1804 bis 1820) positiv zu entwickeln begann, als angeblich piraten ihr unwesen getrieben haben sollen (im folgenden wird dieser Gedanke weiter ausgeführt). eine dissertation mit dem titel »the east india company’s trade with an iranian port at the end of the 18th and Beginning of the 19th century: a Geographical study« (1985) von Jila sajadi beschäftigte sich mit dem handel der ostindien-kompanie in der Golfregion ende des 18. und anfang des 19. Jahrhunderts. sajadi untersuchte das handelsaufkommen in Bushehr und dessen prägende faktoren. leider geht die dissertation kaum auf die auflösung der faktorei in Bushehr ein. es heißt dort lediglich:4 nach sechs Jahren Betrieb in Bushehr gab die kompanie ihren dortigen standort 1769 auf. dies lag an einer Verschlechterung der Geschäfte, aber auch an einer auseinandersetzung zwischen karim khan und der kompanie. der Grund hierfür war unter anderem die offensichtliche unzufriedenheit des khans mit den aktivitäten der kompanie in seinem herrschaftsgebiet, sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer hinsicht. eine weitere dissertation, die sich mit diesem themengebiet befasst, »commerce and conflict: the english east india company factories in the Gulf 1700–47« von khalid khalifa al khalifa,5 spart das entscheidende Jahr 1747 seltsamerweise ebenfalls aus. die vorliegende untersuchung ist daher durchaus als bahnbrechendes Werk einzuschätzen. XXXiV MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion
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