1.8 hafenstädte am persischen Golf im hinblick auf den handel unterscheidet sich die situation im persischen Golf zu vorislamischer Zeit beträchtlich von den Gegebenheiten in der frühzeit des islam. in vorislamischer Zeit (d. h. bis zum 7. Jahrhundert) transportierten chinesen und andere Völker des fernen ostens ihre Waren nach ceylon, wo sie auf persische schiffe geladen und zu den häfen im persischen Golf gebracht wurden. der handel im persischen Golf war fest in persischer hand, und persische händler waren das Bindeglied im seidenhandel zwischen china und dem Westen. doch im Zuge der islamischen eroberungen besetzten die araber alle küsten des Golfes und schufen ein homogenes herrschaftsgebiet. der handel war fortan in der hand von den arabern und blühte zwischen dem persischen Golf, indien und china.43 1.8.1 Vorislamische Siedlungen anhand einer kurzen Beschreibung der siedlingen soll an dieser stelle ein allgemeiner Überblick über die frühen handelsbeziehungen gegeben werden. a) Bahrain: Zentrum der perlenfischerei, hieß früher awal. die Bewohner wurden im Jahr 420 n. chr. als Götzendiener bezeichnet. die perser besetzten die insel 615 und blieben bis zur islamischen ära dort. b) Rishahr (Reshire): knapp südlich von Bushehr; wurde etwa 500 v. chr. gegründet. der handel verlagerte sich später nach Bushehr. detaillierte aufzeichnungen über die handelsgeschichte liegen nicht vor. c) Gerrha: alte hafenstadt an der arabischen küste, wahrscheinlich in der nähe des heutigen Qatif. schon sehr früh und bis nach der christlichen ära eine wohlhabende stadt. Wichtigste handelspartner waren, auf dem seeweg, das »land des Weihrauchs« (das südliche arabien) und über land seleucia am tigris. d) Obollah (Apologus): Großes persisches handelszentrum am delta des shatt al-ʻarab, das die ältere, bedeutende babylonische hafenstadt teredon verdrängte. in vorislamischer Zeit segelten persische schiffe von obollah aus nach china und indien.44 13 die historische GeoGrafie des persischen Golfes
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