unterart wuchs auf den Muschelbänken von Bahrain und erfreute sich bei den arabern größter Beliebtheit, da tauchgänge nach dieser sorte fast immer den kostenaufwand deckten. die perlmuschel ṣadaf war groß, und die flache, dicke schale lieferte schönstes perlmutt. durchmesser bis 20 cm waren keine seltenheit. Zwar enthielten von hundert Muscheln nur etwa fünf oder sechs eine perle, aber dafür waren diese besonders groß und außerordentlich ebenmäßig. die beste sorte nannten die araber zennī. die taucher holten die Muscheln aus 15 bis 18 faden tiefem Wasser empor, wo sie wie früchte an kleinen baum- oder buschartigen Gebilden hingen, die an korallen erinnerten. die frisch aus dem Meer gefischten Muscheln hatten eine herrliche karminrote farbe, die jedoch verlorenging, sobald die Muscheln tot und getrocknet waren. die in ihnen verborgenen perlen waren jenen der ṣadaf ähnlich, und beide sorten waren unweit der inseln khark und, vor allem, kharku zu finden. die perlentaucher des persischen Golfes waren araber, die an der küste lebten und drei bis acht faden tief tauchen konnten. nur einige wenige unter ihnen wagten sich bis in 12 oder gar 18 faden tiefe hinab, und wenn sie es taten, dann nur einmal und nur gegen eine angemessene entlohnung. die perlenfischerei fand zwischen Mitte Mai und ende september statt. Zu der Zeit, als die niederländer einen stützpunkt auf der insel khark unterhielten (s. kapitel 3), wurde ein taucher neben seiner Verpflegung mit 50–60 rs (Rupien) entlohnt, während die Männer, die an den rudern saßen und die taucher nach dem vereinbarten Zeichen wieder aus dem Wasser zogen, jeweils 25–30 rs bekamen. die Vorgehensweise war überall im persischen Golf recht ähnlich: der Besitzer des Bootes heuerte sechs bis acht taucher und einige seeleute an, besorgte seile und nahm Vorräte für die gesamte saison an Bord. dann nahm das Boot kurs auf die Muschelbänke. die Muscheln, die im laufe des tages heraufgeholt worden waren, wurden abends in Gegenwart aller Männer geöffnet (bei den niederländern ging man anders vor). alle perlen, die man in ihnen fand, wurden in einem leinentuch gesammelt, das zugeknotet und bis zum ende der perlensaison aufbewahrt wurde. erst dann wurde der gesamte »fang« in Gegenwart aller Männer an Bord verkauft, entweder gleich an ort und stelle, an den Muschelbänken, oder aber in Bahrain, Qatif und einigen anderen städten an der arabischen küste.52 Vom erlös gingen abgaben in höhe von 10 % an das Gouvernement. Zur der Zeit, als nadir shah über persien herrschte (1736–1747), betrug das jährliche einkommen Bahrains aus der perlenfischerei 2,4 Millionen Rupien.53 danach wurden die kosten für ausrüstung und Verpflegung abgerechnet, und was übrig blieb, teilte man in fünf teile: einen erhielt der Bootsbesitzer, der rest wurde zwi16 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion
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