Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

schmal, den Basar als klein und das Warenangebot in den läden als dürftig. abgesehen von wenigen Zisternen gebe es im umkreis von fünf kilometern kein trinkwasser, und beim essen habe man die Wahl zwischen fisch und hammelfleisch.23 das klima in Bandar abbas sei so heiß, dass fremde dort nur in der Zeit von dezember bis März leben könnten. ab März zögen sich die einheimischen in die etwa zwei bis drei tagesreisen entfernten, kühleren Bergregion zurück, um den sommer dort zu verbringen.24 robert sherley, der leiter einer britischen forschungsreise durch persien, bezeichnete Bandar abbas 1615 als »das beste und stärkste unter den herrschaftsgebieten des persischen königs«25, und thomas herbert, der 1627 zu Besuch kam, schien einen ähnlichen eindruck zu haben, als er berichtete, Gombroon sei wertvoller als alle übrigen Besitzungen des königs von persien.26 captain child, der Bandar abbas im dezember 1616 an Bord der James anlief, berichtete, der hafen liege unterhalb einer festung, die vor Übergriffen durch portugiesische fregatten schütze, bemerkte aber auch, dass die portugiesen die hafeneinfahrt blockiert hätten.27 ein weiterer früher Besucher war corneille le Brun (cornelis de Bruyn) im september 1705. er fand, die häuser der stadt seien in schlechtem Zustand, und beschrieb die vier forts als zerfallen. nur die häuser, die im Besitz der niederländischen und englischen kompanien waren, seien ansehnlich.28 Bandar abbas war ein sicherer hafen. dank seiner geschützten lage – das persische festland erstreckte sich nördlich, südlich lag die insel hormuz und südwestlich die insel larak – galt er als der ungefährlichste landungsplatz an der ganzen persischen küste. die ankerplätze befanden sich etwa drei bis fünf kilometer vor der küste und waren für schiffe mit mehr als vier Metern tiefgang nicht geeignet.29 dass der handelsverkehr sich eher in Bandar abbas abspielte als in Bandar kong (wo die luft frisch und das Wasser hervorragend waren), lag auch an den inseln zwischen hormuz und kong, die die durchfahrt für schiffe gefährlich machten.30 insgesamt war Bandar abbas aufgrund seiner geografischen lage für händler ungemein attraktiv, und die europäer erkannten das potenzial des hafens rasch. 2.2 die Gründung europäischer faktoreien in Bandar abbas 2.2.1 Die Gründung der englischen Faktorei anfang 1623 wies die ostindien-kompanie ihre amtsträger an, alle geschäftlichen unternehmungen zu fördern, die geeignet waren, den persischen handel in hormuz (das sie gerade von den portugiesen erobert hatten) zu etablie25 Bandar aBBas (1623–1763)

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