nach nur einem Jahr befand sich der handel zwischen england und persien 1624 auf einem tiefstand. später hieß es, der handelsverkehr sei falsch geplant gewesen: der als Broadcloth bezeichnete traditionelle englische Walkstoff verkaufe sich in surat besser als in Bandar abbas. 1628 schickte die kompanie ein Geschwader aus fünf schiffen an den persischen Golf: sie sollten sich den portugiesen entgegenstellen und den handel mit persien antreiben. es erwies sich jedoch als unvorteilhaft, dass zwei drittel der Waren Geschenke für den shah waren und somit keine Zollgebühren anfielen.47 die niederländer hingegen hatten mehr erfolg als die engländer und erhielten sofortigen Zugang zum persischen Markt. folgende Zahlen belegen dies: 1) 1623 exportierten die niederländer Waren im Wert von 210.000 Gulden nach Bandar abbas und machten damit 170.000 Gulden Gewinn. 2) 1624 exportierten sie Waren im Wert von 169.000 Gulden und machten 234.000 Gulden Gewinn. 3) 1625 brachten die niederländer Waren im Wert von 130.000 Gulden nach Bandar abbas, erzielten daraus einen Gewinn von 235.000 Gulden und kauften vor ort für 515.000 Gulden seide. 4) 1626 wurde die niederlassung der niederländischen ostindien-kompanie in Bandar abbas, für die bislang der direktor in surat zuständig gewesen war, direkt Batavia unterstellt.48 5) 1626 gab es einen konflikt mit dem Gouverneur von Bandar abbas, den die engländer angestachelt hatten, von den niederländern 11 % Zollgebühren zu verlangen. als die niederländer sich weigerten, beschlagnahmte er zwei truhen mit Bargeld von der niederländischen karawane und nahm sich daraus den geforderten Betrag in höhe von 800 Riyal. es gelang den niederländern jedoch, sich mit dem shah zu einigen, der später auch noch den seidenpreis um zwei Toman für sie senkte.49 6) im Januar 1628 wurde den niederländern, genauso wie den engländern, per Faraman des shah die Gültigkeit aller bisherigen sonderrechte bestätigt. Bei den Gütern, die damals am meisten aus Bandar abbas exportiert wurden, handelte es sich um seide, türkis, teppiche, Goldbrokat, Alaun, Galläpfel, kupfer, Färberkrapp, Wein, rosenwasser, Mandeln und pferde.50 die wichtigsten importgüter waren leinen, kersey [ein grober, gewalkter englischer streichgarnstoff ] und Zinn.51 30 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion
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