Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

daraufhin beschloss die niederländische regierung in Batavia die entsendung eines Geschwaders aus fünf schiffen (vier große und ein kleineres) unter der leitung eines Bevollmächtigten namens casembroot, um den niederländischen forderungen mehr Gewicht zu verleihen. casembroot blockierte Bandar abbas und kaperte zehn einheimische schiffe. als die perser verlauten ließen, dass ein paar stücke holz sie nicht beeindrucken könnten, griff er außerdem die insel Qishim an und besetzte das dortige fort. das bewegte die perser zum einlenken, und sie luden den direktor der niederländischen faktorei in Bandar abbas, van der heuvel, zu Verhandlungen ein. die niederländer zogen sich daraufhin von der insel Qishim zurück und gaben die gekaperten schiffe wieder frei. aber kaum waren die niederländischen Verhandlungsführer in isfahan angekommen, wurden sie von den persern in Geiselhaft genommen. schließlich forderten die perser, der Generalgouverneur von Batavia solle einen sonderbotschafter nach isfahan schicken, sonst werde man den niederländern jegliche handelsprivilegien verweigern und sie wie private kaufleute behandeln. nach Maßgabe dieser Bedingungen wurde der handelsverkehr, der 1686 eingestellt worden war, 1687 wieder aufgenommen. der sonderbotschafter Jan van leene traf 1690 am persischen Golf ein. er erhielt jedoch nichts weiter als vage Versprechungen und beging den fehler abzureisen, bevor ihm eine bindende Bestätigung vorlag. daher sah Batavia sich 1692 gezwungen, einen weiteren Bevollmächtigten, Jacobus hoogcamer, zu schicken, um die erforderliche Bestätigung zu erhalten. der shah lag zu diesem Zeitpunkt im sterben. sein nachfolger, shah sultan husain, machte – gegen eine sehr beachtliche Menge an Geschenken – immerhin einige Zugeständnisse: der seidenpreis wurde für die niederländer auf 45 Toman pro Ballen gesenkt.81 in Arabs of the Gulf bemerkte slot, hoogcamer sei vom niederländischen direktorium gezielt nach asien gesandt worden, um erkundigungen über den perlenhandel einzuholen und den handelsverkehr möglichst gewinnbringend zu organisieren.82 1695 waren die perser aufgrund einer grassierenden epidemie in der region nicht in der lage, seide zu liefern, und schlugen vor, den kaufzwang durch eine jährliche Zahlung zu ersetzen. die niederländer waren einverstanden.83 1697 gewährte der neue shah den engländern handelsprivilegien, die auf den von seinen Vorgängern erlassenen Faramans basierten. Zu den 19 »alten« Faramans kamen zwei neue hinzu: das erste besagte, dass die engländer nicht genötigt werden dürften, khans oder Gouverneuren Geschenke zu machen, und dass auf Zucker und asant künftig keine Zölle mehr erhoben würden. das zweite zusätzliche Faraman wies den Gouverneur von Bandar abbas an, die höhe der den engländern zustehenden Zahlungsrückstände bei den Zollgebühren umgehend festzustellen und diese zu begleichen.84 37 Bandar aBBas (1623–1763)

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg0NzAy