1) 1736 erneuerte nadir shah die privilegien der ostindien-kompanie und bat die kompanie, ihm schiffe für seine flotte zu besorgen.91 da der Großteil der englischen handelsschifffahrt in privatwirtschaftlicher hand war, konnte die ostindien-kompanie diesen Wunsch aber nicht erfüllen. 2) Von 1736 bis 1743 bot kerman gute Voraussetzungen für politische stabilität und wirtschaftliches Wachstum, sodass jedes Jahr mehr Waren von dort ausgeführt wurden, am häufigsten kupferbarren und Wolle.92 3) Von 1736 bis 1747 besetzten persische streitkräfte den oman und Julfar (ra’s al-khaimah).93 Wie störungsanfällig der handel war, zeigte sich 1747: infolge der unsicheren lage im norden wies die ostindien-kompanie den political agent an, die faktoreien im landesinneren aufzugeben und Beamte nach kerman zu entsenden, damit diese sich um die angelegenheiten und die Besitztümer der kompanie dort kümmerten.94 2.4 der kampf um die Macht (1746–1763) in den 17 unruhigen Jahren zwischen 1746 und 1763 herrschte in persien anarchie. eine breitgestreute revolte der Menschen gegen die Gewaltherrschaft ihres königs, nadir shah, gipfelte in dessen ermordung im Juni 1747. die Zeit danach war von großer Zerrissenheit geprägt, verschiedene potentielle nachfolger aus dem ganzen land griffen nach der Macht, manche stammten aus der linie des alten königs, die meisten waren jedoch Generäle und provinzoberhäupter. die bewaffneten konflikte und die damit einhergehende Gewalt verwüsteten das land und beeinträchtigten jede form des handels so stark, dass persien wirtschaftlich kurz vor dem ruin stand. in jener Zeitspanne war persien permanent Bedrohungen von außen ausgesetzt, etwa vonseiten der afghanen, die große teile der provinz khurasan im nordosten des landes in ihre Gewalt brachten. auch die araber nutzten die internen Machtkämpfe aus, drängten den persischen einfluss an der arabischen küste des persischen Golfes zurück und versuchten ihrerseits, die küstengebiete des persischen festlandes und die davorliegenden inseln unter ihre kontrolle zu bringen. die araber der persischen küste wurden zwangsläufig in die innenpolitik und die innenpolitischen konflikte des landes verwickelt, aber da sie selbst untereinander zerstritten waren, erreichten sie weniger, als im falle eines gemeinschaftlichen Vorgehens vielleicht möglich gewesen wäre. die ereignisse dieses Zeitabschnitts kann man in vier verschiedene, wenngleich miteinander verknüpfte themengebiete unterteilen: 40 MachtkäMpfe und handel in der GolfreGion
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