Power Struggles and Trade in the Gulf (1620-1820)

2.6.1.4 1752–1754 die aufzeichnungen des Gombroon Diary aus dieser Zeitspanne sind leider verloren gegangen, aber auf der Grundlage von schlussfolgerungen aus späteren Berichten lassen sich die ereignisse wie folgt rekonstruieren: Mullah ʻali shah scheint in lar freigekommen zu sein. Was nasir khan dazu veranlasste, ihn freizulassen, ist nicht bekannt, aber ein eintrag des Gombroon Diary vom 29. Mai 1757 (Bd. 10, s. 132) gibt aufschluss über die umstände seiner freilassung und einige hinweise auf den Zeitpunkt. an dem erwähnten datum schrieb nasir khan dem political agent in Bandar abbas, alexander douglas, einen Brief, in dem er erwähnte, dass fünf Jahre verstrichen seien, seitdem er Mullah ʻali shah zum Gouverneur von Bandar abbas und hormuz ernannt habe. da Mullah ʻali shah im Juli 1752 noch Gefangener in lar war, kann man daraus schließen, dass er kurz danach freikam, was die Gerüchte bestätigen würde, die ende Juni 1752 in Bandar abbas in umlauf waren. im besagten Brief vom 29. Mai 1757 werden die umstände von Mullah ʻali shahs freilassung und seiner erneuten ernennung zum Gouverneur von Bandar abbas dargelegt. Mullah ʻali shah erhielt von da an alle import- und exportzölle aus Bandar abbas und konnte damit den unterhalt der persischen flotte finanzieren. nasir khan erhielt jährlich 1.000 Toman aus den einnahmen von hormuz, zusammen mit den einnahmen von assin und tauscun (beide in der nähe von Bandar abbas), die pro Jahr auf jeweils 500 Toman geschätzt wurden. außerdem bekam er die schwefelgruben, die vorher Mullah ʻali shah gehört hatten, und er hielt die kinder Mullah ʻali shahs (die frauen werden nicht erwähnt) in seiner Gewalt, quasi als faustpfand, damit dieser die Vereinbarungen einhielt. nach seiner freilassung hatte sich an Mullah ʻali shahs feindseligkeit gegenüber nasir shah verständlicherweise nichts geändert. er näherte sich einigen arabischen stämmen an, mit denen er durch heirat verbunden war. es ist nicht bekannt, ob die araber von der gegenüberliegenden küste 1752 ihre drohung wahrgemacht und angegriffen haben oder ob so eine aktion bzw. deren androhung bei der freilassung Mullah ʻali shahs eine rolle gespielt hat.136 die arabischen shaikhs gewannen insgesamt an einfluss hinzu, ganz besonders in den küstengebieten, und wurden in die internen Machtkämpfe persiens verwickelt. 2.6.1.5 1754 nasir khan hatte gegen die araber gekämpft, aber nach einigen niederlagen im september 1754 frieden mit ihnen geschlossen, um vor der persischen regierung sein Gesicht zu wahren.137 53 Bandar aBBas (1623–1763)

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