Die Brüder blickten einander traurig an. Lag es an der Trennung, die ihnen bevorstand? Schließlich war Shaikh Muhammad nicht nur der Bruder, sondern auch der Stellvertreter des Herrschers und hatte sich im Emirat um Sicherheitsbelange gekümmert. Oder war diese Traurigkeit eine Reaktion auf die durch die Engländer erlittene Demütigung? In der nahe gelegenen Qasimia-Schule stimmten die Schüler ihre üblichen Lieder an. Sie waren bis in die Festung hinein zu hören. An jenem Tag sangen sie: Diese Flagge ist es wert, dass wir unser Leben für sie geben. Schande über uns, dass wir unbezwingbaren Ruhm dem Vergessen anheim geben. Erhebt Euch, oh ruhmreiche Araber, und opfert Eure Seelen um dieser Flagge Willen. Diese Flagge, der die Schüler allmorgendlich in der Schule die Ehre erwiesen, war die englische Flagge der Schmach. Nachdem Shaikh Muhammad mehrere Wochen in Bahrain verbracht hatte, durfte er – dank der Beharrlichkeit des Shaikhs von Bahrain – nach Sharjah zurückkehren. Im März 1949 erkrankte Shaikh Sultan bin Saqr al-Qasimi. Anfang Mai reiste er zur Behandlung nach Indien und überließ Sharjahs Regierungsgeschäfte seinem Bruder. Das brachte den Political Agent in Bahrain, Pelly, in Rage, da er sich nicht an Shaikh Muhammad bin Saqr hatte rächen können. Also beschloss er, den Bürgern Sharjahs einen Schrecken einzujagen, insbesondere Shaikh Muhammad. Zu diesem Zweck vereinbarte er mit Sir Rupert Hay, dem Residenten der Golfregion in Bah186 Shar j ah – Di e Geschi chte e iner Stadt
RkJQdWJsaXNoZXIy OTg0NzAy