Tale of A City - Volume II

oder sonst wo im Persischen Golf mit Juden an Bord landen. Angesichts der starken antijüdischen Ressentiments im Irak fürchte ich, dass wir demnächst in Sharjah vor einer schwierigen Situation stehen werden, bis hin zu der Möglichkeit eines Angriffs durch bewaffnete Stammesangehörige auf Flugzeuge und Passagiere von Near East und wahrscheinlich auch auf den Flugplatz und die Festung. Die Lage wird im besten Falle unangenehm für uns. 5. Diese spezielle Frage ist vielleicht eher Sache des Außenministeriums als des Ministeriums für Zivile Luftfahrt, daher sende ich eine Abschrift dieses Briefes an den Political Resident im Persi- schen Golf. Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass das Ministerium verpflichtet ist, diese Angelegenheit unverzüglich beim Außenministerium anzusprechen und zu klären, ob die Iraker sich der Aktivitäten von Near East in Sharjah bewusst sind oder nicht. Vom operativen Standpunkt aus sehe ich, da ich für die problematische Near-East-Fracht nicht zuständig bin, keinen Grund, warum ihre [Transportflugzeuge vom Typ Douglas C-54] Skymaster nicht die Strecke Bombay – Abadan – Lydda fliegen sollten – sie würden damit möglichen Ärger und einen Verstoß gegen das Bermuda-Abkommen (d. h. eine verbotene Landung auf unseren Flugplätzen im Golf) vermeiden.«8 Aus diesem Brief wird deutlich, dass Desmond Morton*, der für das Ministerium für Zivile Luftfahrt in London arbeitete, für den Transport jüdischer Emigranten von Hongkong über Sharjah nach Palästina zuständig war. 193 Di e Gesänge der Stadt * Desmond Morton war bis 1940 beim britischen Militärnachrichtendienst und danach bis 1949 Churchills persönlicher Assistent. Bis 1950 war er bei der UNO britischer Vertreter für Flüchtlings- und Migrantenfragen und wechselte dann zum Ministerium für Zivile Luftfahrt in London.

RkJQdWJsaXNoZXIy OTg0NzAy