deutschen, polnischen oder russischen Juden. 90 % der Emigranten besaßen keine Ausweisdokumente. Die übrigen 10 % hatten für einen misstrauischen Mann wie Stobart zu viele Dokumente, als dass er sie akzeptieren konnte. Deutschsprachige Emigranten erzählten, sie seien von Ostdeutschland aus durch Russland, Sibirien, Mandschukuo und China gekommen, bis sie Hongkong erreichten und erfuhren, dass von dort Flüge nach Israel organisiert würden. Stobart zweifelte den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte an, empfahl aber trotzdem, dass die nächste Ladung Emigranten Dokumente von den britischen Behörden in Shanghai bekommen sollte. Der amerikanische Pilot der Near-EastMaschine sagte, er werde sein Bestes geben, darauf hinzuwirken. Laut Stobart ging alles gut, bis irgendwann ein merkwürdig geformtes Stück Papier mit einer unleserlichen Unterschrift auftauchte, das besagte, die Beförderung der Emigranten nach Israel geschehe mit freundlicher Genehmigung des Generalkonsuls Seiner Britischen Majestät in Hongkong (oder etwas ähnlich Seltsames). Stobart gab außerdem an, dass Near East vom 22. September bis zum 2. November 1950 keine Flüge durchführe und dass er nicht wisse, ob sie dauerhaft eingestellt oder wiederaufgenommen würden.12 Am 25. Februar 1951 landete das Near-East-Transportflugzeug Nr. CCT/448 in Sharjah. »Die Namen jener Passagiere, die im Besitz von Reisedokumenten waren, sind mit einem Stern auf der Passagierliste gekennzeichnet (wie von Mr. Stobart, dem Political Agent in Sharjah, gefordert. Diese Dokumente hat der amerikanische Pilot der Near East Air 196 Shar j ah – Di e Geschi chte e iner Stadt
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